Beihai hatten wir ursprünglich überhaupt nicht am Schirm als potentiellen Stop auf unserer Reise. Aber als wie in Xingping auf unserer schönen Dachterrasse darüber nachdachten, wie’s denn weitergehen soll, haben wir beschlossen: wir wollen ans Meer! Von Moskau durch Russland, die Mongolei und China über Land bis ans Südchinesische Meer. Der Gedanke gefiel uns, also haben wir die etwas längere Fahrt mit Bus und Zug auf uns genommen, um ein paar Tage in der untouristischen Großstadt zu verbringen.
Ziemlich geschlaucht kamen wir mitten in der Nacht an und haben entschieden, ausnahmsweise ein Taxi zur Unterkunft zu nehmen. Der Fahrer kannte das Hostel nicht, also haben wir ihn an den Ort gelotst, der auf unserer Karte eingezeichnet war. Weit und breit kein Hostel. Ein Einheimischer hilft uns, kurze Internetrecherche und wir werden in eine komplett andere Richtung geschickt, wir gehen fast den ganzen Weg wieder zurück. Wir finden das Hostel einfach nicht und sind schon recht verzweifelt. Plötzlich schießt eine alte chinesische Frau auf uns zu und redet wild auf uns ein. Wir verstehen natürlich kein Wort und wollen weitergehen. Aber sie lässt uns einfach nicht in Ruhe, wird immer lauter und packt Roman am Arm. Sie will uns mitten in der Nach in ein Immobilienbüro zerren. Da wir weder in Beihai sesshaft- noch von der unheimlichen Oma verschleppt werden wollen, wird Eva schon ein wenig missmutig. Aber Roman, gutgläubig wie er ist, folgt ihr direkt in den möglichen Beginn eines schlechten Horrorfilms. Wir gehen durch das Immobilienbüro in ein Hinterzimmer, wo eine Treppe in den ersten Stock führt. Nach ein paar Stufen trauen wir unseren Augen kaum. An der Wand hängt ein Plakat von unserem Hostel. Kann das sein? Hat diese Oma die halbe Nacht auf der Straße gewartet, bis die zwei verzweifelten weißen Touristen vorbeikommen, die bei ihr ein Zimmer gebucht haben? Ja, hat sie. Lange Rede kurzer Sinn: wir sind angekommen (irgendwie …), die Unterkunft ist super. Erstmal schlafen.
Die Stadt selbst bietet keine besonderen Attraktionen. Es gibt eine kleine nette Altstadt, die aufgrund ihrer kolonialen Häuser nicht wie eine typische chinesische Altstadt aussieht, uns aber trotzdem, oder eben deshalb sehr gut gefällt. Wer gerne einkaufen geht, kommt in Beihai sicher nicht zu kurz, ein Shopping-Center reiht sich an das nächste und man wirklich ALLES kaufen was man sich nur vorstellen kann. Wir kaufen nichts, muss man nur alles schleppen 😉
Der „Silver Beach“ war wirklich interessant. SO sieht also ein chinesischer Stadtstrand aus. Wir essen ein überteuertes Eis und beobachten, wie die Chinesen sich zu 5t auf einen Jetski stapeln.
Ein Highlight war unser letzter Abend. Wu Wei, den wir in Yangshuo kennengelernt haben, macht mit seiner Verlobten Urlaub in Beihai und wir treffen uns in einer schicken Bar um uns durch die unterschiedlichsten Biere aus aller Welt zu kosten. Dear Wu Wei, thank you AGAIN for the amazing evening! We really enjoyed the time with you and hope, that this was not the last time we met 🙂 Good luck for both of you!
05.09.2018 – 09.09.2018
Obwohl, ich würde mir den Horrorfilm ja gerne anschauen… 🙂
Gsd wurden die Hauptdarsteller des Horrorfilms kurzfristig ausgetauscht! Bier trinken könnt ihr ohnehin besser 😉😘
War im ersten Moment echt etwas komisch … aber hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst 🙂