- Chinesen sind extrem freundlich, offen und hilfsbereit. Wir waren wirklich sehr positiv überrascht und haben uns immer wohl und willkommen gefühlt. Es kommt so gut wie nie vor, dass man übers Ohr gehauen oder ausgenutzt wird. Im Gegenteil: die Chinesen sind sehr bemüht und gastfreundlich und wir haben das Gefühl, es ist ihnen sehr wichtig, dass uns ihr Land, ihre Kultur und unser Aufenthalt gefällt. Wir werden oft eingeladen oder bevorzugt behandelt. Gewisse kulturelle Unterschiede können natürlich immer wieder mal zu Missverständnissen und Unverständnis führen.
Eine Ausnahme bilden chinesische Touristen (und ihre oft ziemlich verzogenen Kinder), die meist recht rücksichtslos und selbstgefällig unterwegs sind. Diese wohl etwas wohlhabenderen Chinesen kann man schon sehr deutlich von der breiten Masse unterscheiden. - Die Sprachbarriere ist riesig! Ohne Google Translate hat man kaum eine Chance. Wobei man sagen muss, dass sich die Chinesen, im Gegensatz zu den Russen, wirklich bemühen auch ohne gemeinsame Sprache zu kommunizieren. Als erstes versuchen sie aber das gesagte LAUT und DEUTLICH auf Chinesisch zu wiederholen. Wenn das nichts hilft, schreiben sie auf, was sie sagen wollen … wirklich??? Auf Chinesisch? Wenn Sie dann entsetzt feststellen, dass wir nichtmal lesen können, startet die Pantomime. Das funktioniert irgendwie immer recht gut 🙂
- Wenn man mal andere Touristen (keine chinesischen) trifft, kommt man schnell in engeren Kontakt und tauscht sich gerne aus oder unternimmt Dinge gemeinsam.
- Man sollte keine „China-Reise“ machen oder sagen, man reist „nach China“. Das Land ist viiieel zu groß und es gibt viel zu viel zu sehen. Man sollte sich, je nachdem wie viel Zeit man zu Verfügung hat, auf ein paar wenige Provinzen fokussieren. Wir hatten fast zwei Monate und uns war schon im Vorhinein bewusst, dass wir uns nicht alles ansehen können. Trotzdem hatten wir uns ein bisschen zu viel vorgenommen und haben unsere Pläne während der Reise geändert.
- Dazu kommt, dass schnelles Reisen sehr teuer ist. Der Bullettrain ist komfortabel und man kann wirklich schnell weite Strecken zurücklegen. Aber er ist im Gegensatz zum „normalen“ Zug auch teuer und uncharmant. Außerdem sind die großen klassischen touristischen Aktivitäten und Eintritte zu Sehenswürdigkeiten unverhältnismäßig teuer. Das heißt, wenn man mit dem Bullettrain von AAAAA Attraktion (höchstes Rating für chinesische Sehenswürdigkeit 😉 ) zu AAAAA Attraktion quer durchs ganze Land düst, wird man ziemlich viel Geld ausgeben.
- Je mehr As eine Attraktion hat, desto wichtiger ist es, diese NICHT an einem Wochenende zu besuchen. Den Tipp, dass man möglichst früh aufstehen und zur Attraktion fahren soll, kann man unserer Meinung nach vergessen.
- Chinas Natur, die unterschiedlichsten Landschaften und die Kultur sind atemberaubend und wirklich außergewöhnlich und abwechslungsreich. Aber ihr habt ja eh schon einige Fotos gesehen 🙂
- Das Essen … wir haben es geliebt! Es war wirklich immer ausgezeichnet! Allerdings muss man offen für alles und experimentierfreudig sein. Wir haben meistens nicht gewusst, was wir bestellen. Vegetarier und Veganer haben es sicher ziemlich schwer.
- Das Bier hat nur 2% – maximal 3% Alkoholgehalt. D.h. die meisten Biere schmecken nach Light Beer und es ist schwer ein gutes zu finden. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran und vor allem Eva mag es, dass quasi jedes Bier wie ein saurer Radler ist 🙂
- Es ist mühsam und irgendwie befremdlich, dass das Internet so dermaßen reguliert ist. Alles was mit Google zu tun hat, sämtliche soziale Netzwerke und auch internationale Nachrichtenseiten werden komplett geblockt. Selbst über ein VPN kann man seine gewohnten Strukturen nicht wie gewohnt nutzen. Auch westliche Kreditkarten sind ungern gesehen. Man kann damit nirgends bezahlen und nur an den wenigsten ATMs (nur Bank of China und ICBC Automaten funktionieren) Geld beheben.
- Wir haben uns in China verliebt, unsere Zeit dort war wunderschön und wir wollen keinen einzigen Stop und Tag missen. Aber wir können nicht jedem empfehlen, nach China zu reisen. Man sollte schon ein wenig reise-erprobt sein und offen für ein unberechenbares Abenteuer.
Zahlen und Fakten
- Aufenthaltsdauer: 51 Tage
- Stops: 14
- Zurückgelegte km: 748 km im Bus und 5799 km im Zug
Kostenaufteilung
Unter „Sonstiges“ fallen vor allem Einkäufe, öffentliche Verkehrsmittel (Kurzstrecken), Ausrüstung und Streetfood.
- Bier: ca. 1,80 €/0,5l (im Restaurant)
- Essen: Streetfood 0,50€ – 1,30€; Mahlzeit im Restaurant 1,80€ – 3€ (theoretisch natürlich nach oben offen)
- Unterkunft: 15,30 €/Nacht für 2 Personen
- Visum: 200,00 € für 2 Personen (im Vorhinein über Agentur beantragt)
- Budget eingehalten: nein, wir waren ein bisschen drüber …
Nützliche Links
Unterkünfte, die wir empfehlen können
Datong: https://www.booking.com/hotel/cn/da-tong-lu-dao-qing-nian-lu-she
Pingyao: https://www.german.hostelworld.com/hosteldetails.php/Pingyao-Jiaxin-Guesthouse/Pingyao/269072
Xi’an: https://www.booking.com/hotel/cn/ancient-city-youth-hostel
Guilin: https://www.booking.com/hotel/cn/sky-palace-hostel
Xingping: https://www.booking.com/hotel/cn/xingping-this-old-place-international-youth-hostel
Yangshou: https://www.booking.com/hotel/cn/yang-shuo-bei-bao-zhe-qing-nian-lu-she
Huangyao: https://www.booking.com/hotel/cn/huang-yao-gu-zhen-mi-mi-ke-zhan
Kaiping: https://www.booking.com/hotel/cn/kai-ping-shi-san-bu-jun-ying-jiu-dian-kaiping1
Expressvpn – gebührenpflichtiger VPN Provider für Handy und Laptop
https://www.expressvpn.com/
Installieren BEVOR man in China einreist!
Trip.com (ehemals Ctrip, wird meist noch so genannt) – Zug Buchung und Fahrpläne online
https://www.trip.com/
Bezahlung inkl. kleiner Gebühr mit Kreditkarte, Tickets können dann am Schalter abgeholt werden.
Achtung! In den buchbaren Unterkünften sind meist keine nicht-Chinesen erwünscht/erlaubt. Unterkünfte haben wir meist über booking.com gebucht.
Metroman – U-Bahnpläne für alle größeren Städte
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.xinlukou.metroman&hl=de
Mapsme – Alternative zu Google Maps
https://maps.me/
Google Translate (offline!)
Unbedingt App und chinesisches Sprachpaket herunterladen BEVOR man in China einreist!
WeChat – Alternative zu WhatsApp
https://www.wechat.com/en/
Wird von JEDEM Chinesen benutzt um zu kommunizieren und auch um zu bezahlen. Über den QR-Code Scanner können beliebige Summen von WeChat Konto zu WeChat Konto verschoben werden. Jede Oma am Markt bietet diesen Service. WePay leider nur mit chinesischem Bankkonto nutzbar.
Herrlich, euer Fazig trifft den Nagel auf den Kopf! China kann wirklich toll sein, ist aber eben nicht für jeden etwas. Cool, dass ihr euch so wohlgefühlt habt!
Wobei, habt ihr euch schon so an all die grausigen Geräusche gewöhnt, die Chinesen so machen, dass euch das gar keinen Eintrag mehr Wert war?!? 😃
Danke, das von der Expertin 🙂
Das mit den Geräuschen haben wir gar nicht so schlimm gefunden, aber kann schon sein, dass wir das dann bis zum Ende hin einfach unterbewusst ausgeblendet haben 😉 (Selbstschutz …)
Haha Lisa, da könntest du uns sicher auch ein bisschen was erzählen 😉