Das große Indien Fazit

  • In zwei Monaten sind wir von Kolkata im Osten Indiens, über Zentralindien in den Norden, nach Rajasthan gereist, wo wir die meiste Zeit unseres Aufenthalts verbracht haben. Wir wollten das „Land der Könige“ mit seinen beeindruckenden Palästen und Festungen erkunden und wurden nicht enttäuscht!
  • Die „Forts“ sind der absolute Wahnsinn und definitiv unser Indien Highlight. Wir haben viele gesehen und jedes hat seinen eigenen Charm. Es ist daher unmöglich zu sagen, welches uns am besten gefallen hat.
  • Highlight #2 war das Essen! Palak Paneer, Tandoori Chicken, Biryani, Aloo Gobi, Thali, Masala Dosa, Butter Chicken Masala, und viele, viele mehr. Dazu gibt’s (Jeera/Kümmel-) Reis und verschiedenes Brot wie z.B. Roti oder Naan. Einfach köstlich, aber auch sehr schwer … wir sehnen uns immer wieder nach einem leichten, frischen Salat, oder vlt. einer vietnamesischen Pho 😉 Was wir nicht vermissen ist das Fleisch, wir haben uns in den zwei Monaten fast ausschließlich vegetarisch ernährt.
  • Das Streetfood war leider eher eintönig, es gab meist nur frittiertes und mehr oder weniger überall das Gleiche (Samosas und co). Eine Ausnahme bilden die Streetfoodhochburgen Kolkata, Varanassi und Delhi. Garküchen findet man kaum, entweder man isst im Stehen auf der Straße, oder sucht sich ein Restaurant, welche aber meist nur von Touris besucht werden.
  • Getrunken wird Masala Chai, der köstliche indische Gewürztee und Lassi, ein erfrischender Joghurtdrink. Roman bevorzugt die Fruchtvarianten, Eva klassisch mit Salz 🙂
  • Manchmal trinken wir auch Bier (getrunken wird in Indien fast ausschließlich „Kingfisher“), allerdings ziemlich selten – vor allem im ersten Monat. Erstens, weil es unverschämt teuer ist und zweitens, weil die Spelunken, in denen man Bier bekommt (vor allem im Osten des Landes), fensterlos und stickig, und somit alles andere als einladend sind (oder nur Männer hinein dürfen!). In Unterkünften selbstgekauftes zu trinken ist auch oft verboten, außerdem kann man Bier sowieso nur in raren „Wine Shops“ erstehen. In Rajasthan ist es dann schon viel einfacher … der Ausschank ist zwar aufgrund von Lizenzbestimmungen nicht immer legal – aber solange man am Rooftop aus einer Teetasse trinkt, scheint das keinen zu kümmern.
  • Wir übernachten meistens in kleinen Hotels oder Guesthouses. Der Standard ist relativ nieder, allerdings darf man sich bei den Preisen wirklich nicht beschweren! Manchmal schlafen wir in Hostels bekannter Hostelketten (Moustache, Zostel, …). Das Konzept „Hostel“ ist in Indien relativ neu und so haben sich in den letzten Jahren eben diese stylischen, modernen aber maßlos überteuerten Ketten entwickelt. Eine Übernachtung im Hostel in Indien, auch im Schlafsaal, ist Luxus.
  • Gereist wird wie immer am liebsten im Zug. Das Streckennetz in Indien ist unglaublich gut, nur an Tickets zu kommen ist relativ kompliziert und das System ist eine eigene Wissenschaft. Sind Züge in Indien pünktlich? Nein. Sind Züge in Indien sicher und bequem: Ja, in den meisten Fällen schon. Wir empfehlen mindestens dritte Klasse AC zu reisen, damit man einen fix zugewiesenen Sitz- oder Liegeplatz erhält (sonst kann es verdammt ungemütlich werden). Man wird mit Snacks, Chai und Wasser direkt am Platz versorgt, was wir immer gerne in Anspruch nehmen 🙂
  • Zugfahren ist allein schon deshalb empfehlenswert, weil man dem lebensgefährlichen und komplett verrückten Straßenverkehr ausweichen kann. Haben wir im Vietnam Fazit geschrieben, der Verkehr sei verrückt? Bitte verzeiht uns unsere Naivität. Die Hupen sind in Indien lauter und die Fahrer rücksichtloser. Würde man in Indien einen „Rollmops“ machen, würde man spätestens nach 2 Metern platt auf der Straße kleben.
  • In Indien ist es generell immer und überall laut. Die Menschen sind einfach überdurchschnittlich laut und sie scheinen es gar nicht mehr zu merken und stören sich auch nicht daran. Wenn man unterwegs ist, ist der Stresspegel aufgrund er enormen Geräuschkulisse und der ständigen Hektik immer leicht erhöht.
  • Leider kommen wir, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht so recht ran an die Inder, obwohl die Sprachbarriere definitiv geringer ist, als in vielen anderen Ländern, die wir bisher bereist haben. Fast jeder spricht (zumindest ein wenig) English, was dazu führt, dass man alle 5 Meter gefragt wird: „Your country? Your Name? One Selfie?“. Darüber hinaus gibt’s allerdings nur wenig Kontakt …
  • Oh mein Gott! Indien ist so unglaublich vermüllt! Die Inder scheißen sich gar nichts. Dreck ist einfach überall. Wir fragen uns oft, ob sie die Kurve noch kriegen können … kann dieses Land irgendwie, irgendwann wieder sauber werden? Wir hoffen es sehr!
  • Und mitten in den Bergen aus Müll stehen Kühe und suchen sich die leckersten Stückchen raus. Die heiligen Kühe sind überall und dürfen in Indien (fast) alles, was oft zu richtig skurrilen Situationen führt. Tiere werden generell sehr gut behandelt, was man auch an den freundlichen Straßenhunden sieht. Man sieht keine Hühner, Schweine oder sonstige Nutztiere, die Inder essen großteils weder Fleisch noch Eier.
  • Wie Kühe fühlen auch wir uns oft. Allerdings nicht wie dir heilige indische – sondern eher wie die heimische Melkkuh. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber man wird wirklich ständig ausgenommen, abgezockt und sogar angelogen. Ursprünglich vereinbarte Preise werden nicht gehalten, man muss das mehrfache von Einheimischen zahlen und Startpreise bei Verhandlungen übersteigen das doppelte eines angemessenen Preises um ein Vielfaches.
  • Und dann war da noch die Hitze. Wer unseren Blog verfolgt weiß ja bereits, dass uns diese wirklich zu schaffen gemacht hat. Über 40°C und kaum Luftfeuchtigkeit. Uff …
  • Indien (bzw. der kleine Teil von Indien, den wir gesehen haben) war wunderschön, aufregend, bunt und definitiv anders. Aber Indien war auch anstrengend und kräftezehrend. Wir haben viel beeindruckende Kultur und Architektur gesehen, allerdings haben wir Aktivitäten in der Natur sehr vermisst. Wir würden es wieder tun, allerdings wäre es vielleicht besser, mehrere Regionen zu bereisen, um für ein bisschen mehr Abwechslung zu sorgen.

 

Zahlen und Fakten

  • Aufenthaltsdauer: 58 Tage
  • Stops: 12
  • Zurückgelegte km: 3617 km, davon 579 km im Bus und 3038 km im Zug

 

Kostenaufteilung

 

 

Unter „Sonstiges“ fallen vor allem Transport (Kurzstrecke) Einkäufe, Wäsche, Ausrüstung und Streetfood.

  • Bier: alles zwischen 1,70€ (leider eher eine Seltenheit) und 7,70€ (zum Glück auch eher selten 😉 )
  • Essen: Streetfood 0,10€ – 0,50€; Chai auf der Straße 0,10€; Mahlzeit im Restaurant 1,90€ – 5,50€;
  • Unterkunft: ca. 12€/Nacht für 2 Personen
  • Kosten Visum: 215,00€ für 2 Personen (2-monats Visum über Agentur in Bangkok beantragt)
  • Budget eingehalten: ja, und sogar einiges „eingespart“, in Indien kann man wirklich sehr günstig reisen!

 

Nützliche Links und Apps:

Ixigo App – darüber haben wir Züge und teilweise sogar Unterkünfte gebucht – must have!
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ixigo.train.ixitrain&hl=en_IN

Redbus – zum Buchen von Bussen
https://www.redbus.in/

Ola App – indisches Uber
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.olacabs.customer&hl=de

Swiggy – manchmal haben wir uns in Indien Essen bestellt, funktioniert einwandfrei!
https://www.swiggy.com/

Traincatering – Essen direkt an den Sitzplatz im Zug bestellen 🙂
https://www.ecatering.irctc.co.in/

21.02.2019 – 19.04.2019

2 Gedanken zu „Das große Indien Fazit“

  1. Hey ihr zwei! Haha herrlich, wieder mal grandios zusammengefasst!!! Hat mich doch sehr an unsere Erfshrungen erinnert!
    Increadible India – wie passend ist der Werbeslogan!?!
    Alles Gute weiterhin!!! Glg

    1. Vielen Dank … war wirklich manchmal „unglaublich“ was bzw. wie es in Inden so abgeht 🙂
      Dir viel Spaß in Australien – wir freuen uns schon auf dein Fazit!

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