Das kleine Städtchen liegt inmitten der Cordillera Blanca und der Cordillera Huayhuash, die mit 22 Gipfeln über 6000m die höchste Gebirgsregion außerhalb des Himalayas ausmachen. Huaraz selbst liegt auf 3.052m Seehöhe und hat uns in vielerlei Hinsicht den Atem geraubt.
Als wir mitsamt unseren Rucksäcken den ersten Aufstieg wagen – in den zweiten Stock unseres Hostels – wird uns schnell klar, dass auf dieser Höhe wohl alles ein wenig anstrengender werden wird. Wir haben ein paar Tage eingeplant, um uns zu akklimatisieren, man muss aber sagen, dass wir beide, im Gegensatz zu vielen anderen Touristen, die wir getroffen haben, bis auf Kurzatmigkeit während unseres Aufenthalts in der Gegend nie Probleme mit der Höhe hatten.
Die Stadt hat einen ganz eigenen Charm und ist unglaublich lebendig. Die roten Ziegelbauten sind unverputzt, die Straßen sind staubig, die Einheimischen tragen bunte traditionelle Gewänder und ungewöhnliche Hüte und handeln an den Straßenecken mit ihren Waren. Im Kontrast dazu stehen die vielen Touristen, die mit ihren hochmodernen Bergschuhen und Multifunktionsjacken von Agentur zu Agentur eilen, um die besten Konditionen für ein- oder mehrtägige Wanderungen in der Region zu verhandeln – oder aber gerade von eben diesen zurück in die Stadt kommen. Blickt man über das lebendige Treiben hinweg, sieht man Berge – rundumadum.
Deshalb sind wir hier. Wir wandern über wunderschöne Wege durch kleine traditionelle „Dörfchen“ (Ansammlungen von 1-10 Häusern) hinauf zur Wilcacocha Lagune und genießen den Panoramablick auf die umliegenden Gletscher. Am nächsten Tag geht’s mit einer organisierten Tour zum Parón Lake auf 4.155m Seehöhe, den wir umwandern, um einen Blick auf eine kleine, etwas höher liegende Lagune und auf den 5999m hohen „Paramount Mountain“ (angeblich Vorbild für das Paramount Pictures Logo, eigentlich „Artesonraju Mountain“), der an diesem Tag leider hinter den Wolken versteckt war, zu erhaschen. Der Weg ist das Ziel, der Blick auf den türkisblauen See entschädigt uns allemal. Zur Lagune Churup muss Roman schließlich allein aufbrechen, auf die abenteuerlichen Kletterpassagen in schwindelerregender Höhe kann Eva gerne verzichten 😉
Es gäbe noch unzählige weitere interessante Touren in der Umgebung … aber Peru ist groß und wir wollen uns auch noch andere Ecken des Landes ansehen. Es geht zurück in die große Stadt, wo wir etwas Wichtiges zu feiern haben und anschließend einen ganz neuen Abschnitt unserer Reise starten.
26.08.2019 – 31.08.2019
Wahnsinnig schön!!! Liebe Grüße