The „No Rain City“ Lima

Ein neues Land! Peru! Wir sind schon total gespannt, was auf uns zukommt. Unsere kleine Rundreise starten wir in Lima, der 8,5 Millionen Einwohner schweren Hauptstadt des Landes.

Wir wohnen in einem neuen Teil der Stadt, dem schicken, modernen und sicheren, allerdings auch etwas teurem Stadtteil Miraflores. Die Stadtteile in Lima werden seperat verwaltet und unterscheiden sich stark. Deshalb kann es passieren, dass man über die Straße geht und sich, als würde man eine unsichtbare Grenze überschreiten, plötzlich in einer sehr gefährlichen Gegend befindet. Der Grund dafür ist, dass die Bewohner die Stadtteile unterschiedlich viele Steuern zahlen, und die Polizei, wenn keine Steuern gezahlt werden, das Viertel, was auch passiert, nicht betritt.

Um die Stadt ein wenig besser kennenzulernen nehmen wir an einer Free Walking Tour im historischen Zentrum teil. Bei der Anfahrt wird uns nochmal bewusst, wie riesig Lima ist. Eine Stunde lang fahren wir mit dem Bus, auf einer eigenen Busspur, vorbei an endlosen Autokolonnen (laut unserem Guide war gerade „eh nicht so viel los“) ins Zentrum.

Wir spazieren durch die wunderschönen Straßen und landen schließlich am „Placa de Armas“, dem Geburtsort Limas, der vom Regierungspalast, der Kathedrale, dem Palast des Erzbischofs, dem ältesten, ziemlich unspektakulären, Haus der Stadt (Casa del Oidor) und einigen weiteren imposanten historischen und weniger historischen Gebäuden umgeben wird. Besonders beeindruckt hat uns im historischen Zentrum außerdem die Basilika de San Francisco de Lima und die Katakomben, die unter dem wunderschönen Gebäude liegen.

Nur wenige Meter entfernt rauschen sowohl ein breiter Fluss als auch Autos und LKWs auf der Carretera Panamericana vorbei, einer 48.000 km langen Schnellstraße, die, mit wenigen Lücken, Alaska mit Feuerland verbindet. Der Rimac River, aus dem das ganze Wasser der Stadt gewonnen wird, ist sehr stark verschmutzt und wird von den immer schneller schmelzenden Gletschern der Anden gespeist. Regen, und somit nutzbares Regenwasser, gibt es hier keines. In Lima hat es seit Jahrzehnten nicht mehr richtig geregnet. Unser Guide glaubt, dass die Stadt in spätestens 40 Jahren kein Wasser mehr haben wird. Das Wetter macht übrigens trotzdem ständig den Eindruck, als würde es jeden Moment wie aus Kübeln gießen. Der Himmel ist grau, man sieht keine Sonne. An diesem einen Tag in Limas Altstadt hatten wir laut den Locals unglaubliches Glück. So ein Wetter gibt’s zu dieser Zeit angeblich fast so selten, wie Regen 😉

Da man keine Angst vor Regen haben muss, werden in der Stadt viele Gebäude (vor allem in ärmeren Vierteln) aus ungebrannten Lehmziegeln gebaut. Der Ursprung dieser Bauweise liegt wohl weit zurück, denn auch die bekannteste Ausgrabungsstätte Limas, die aus der vorinkaischen Zeit stammt, wurde aus diesen wasserempfindlichen Ziegeln errichtet. „Huaca Pucllana“ war ein heiliger Ort der sogenannten Lima Kultur 200 – 700 n. Chr. und liegt heute, teilweise sehr gut erhalten, inmitten der modernen Großstadt.

Natürlich haben wir auch die ein- oder andere Pause vom Sightseeing gemacht. In der Großstadt lässt sich’s ausgezeichnet shoppen und essen. Außerdem gibt‘s in Miraflores einige nette Bars, die wir an unserem letzten Abend getestet haben 😉

Mit dem Luxus-Nachtbus geht’s weiter in den Norden nach Huaraz, um ein bisschen durch die Anden zu wandern 🙂

 

22.08.2019 – 25.08.2019

2 Gedanken zu „The „No Rain City“ Lima“

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