Jetzt wagen wir uns ganz tief hinein in den Isaan, nicht nur abseits der touristischen Pfade sondern wohl generell abseits irgendwelcher Pfade. Wir wollten abgelegen, ruhig und unerschlossen, und bekommen abgelegen, ruhig und unerschlossen… aber so richtig 😉
Und schon die Anreise zu unserem ersten Stopp – Mukdahan – war abenteuerlich. Hier ist jetzt nichts mehr mit fancy Bus, geschweige denn Zug. Man fährt Minibus. Das Gefährt, das gefühlt mehr Jahre auf dem Buckel hat als wir beide zusammen (und nachträglich zum Hybrid umgebaut wurde), macht keinen besonders vertrauenswürdigen Eindruck. Wir werden wie die Sardinchen reingequetscht und dann geht’s los. Plötzlich und mitten am „Highway“ entwickelte sich im komplett gefüllten Minibus Rauch, das Geräusch von schnell entweichendem Gas ist mehr als beunruhigend. Sofort bricht Panik aus, Geschrei, der Wagen hält mitten auf der Straße und alle flüchten in sichere Entfernung. Alle starren auf den Bus, niemand weiß, was passiert… wird das Ding nun mitsamt unserem ganzen Gepäck in die Luft gehen? Nach ewigem hin- und her stellt sich heraus, dass der Feuerlöscher im Auto geplatzt war. Etwas widerwillig steigen alle in den von weißem Pulver überzogenen Minivan. Yeah, nur noch 6 holprige Stunden bis Mukdahan.
Endlich angekommen sehen wir sofort, dass Mukdahan kein klassisches Ziel für Touristen ist. Ganz abgesehen davon, dass die Mekongpromenade mitsamt dem zugehörigen Markt gerade komplett umgebaut wird. Direkt vor unserem Hotel wurden provisorisch duzende Container aneinandergereiht, in denen statt Elefantenhosen und Souvenirs, eher Kochtöpfe, Geschirr und traditionelle Kleidung verkauft werden – es lohnt sich aber auf jeden Fall sehr, hier entlang zu schlendern 🙂
Wir hatten leider etwas Pech mit viel Regen, aber für unser Mukdahan-Highlight hatten wir dann das perfekte Wetter. So konnten wir den Ausblick auf und vom „Great Buddha“ der auf einen kleinen Hügel etwas außerhalb der Stadt thront, in vollen Zügen genießen! Die imposante Naga-Staute gleich neben dem Buddha setzte dem Ganzen dann noch eins drauf…
Wir halten den Aufenthalt eher kurz weil, ja, wir möchten noch tiefer hinein in die Provinz 😉 Es geht in das ca. 60 km nördlich gelegene That Phanom. Eva besteht diesmal auf privaten Transport mit Taxi, die 16 Euro scheinen mehr als gut investiert zu sein. Der gleichnamige Tempel ist wohl einer der heiligsten im ganzen Land und Thais und Laoten pilgern, vor allem an Wochenenden, in das kleine Örtchen. Am Abend erwacht die verschlafene Hauptstraße zum Leben und alle treffen sich an der gemütlich beleuchteten Mekongpromenade zum Essen und Trinken. Wir mögen den Ort sehr, die Stimmung, die Leute, die Ruhe ist wirklich sehr angenehm und entspannend. Und, eine Premiere für uns gab’s auch: wir sahen einen Skateboard fahrenden Hund. Also wenn das kein Grund ist, nach That Phanom zu reisen?!
17.07.2023 – 22.07.2023