… heißt so viel wie „das ist ein Vermögen wert“, und ist noch heute im Spanischen eine gängige Redensart. Die Stadt Potosi liegt am Fuße des „Cerro Rico“ – des „Reichen Berges“ – und war im 17. Jahrhundert aufgrund dessen Silberreichtums eine der größten und reichsten Städte der Welt. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp, um die fast vollkommen erhaltene Altstadt aus dieser Zeit zu besichtigen und um unsere Busreise nach Uyuni ein wenig zu verkürzen.
Die Mine im Hausberg ist noch immer aktiv und Arbeiter müssen unter schwersten Bedingungen schuften. Die Lebenserwartung der Minenarbeiter liegt heute bei 45 Jahren, obwohl kaum jemand länger als 10 Jahre unter Tage arbeitet. Heute werden hauptsächlich Zinn und Kupfer abgebaut, das Silbervorkommen ist beinahe erschöpft. Viele Besucher sehen die Minen als Touristenattraktion und besuchen diese und die Bergmänner im Rahmen einer Tour. Nichts für uns, das grenzt ja fast schon an Katastrophentourismus. Wir beschränken uns darauf die Aussicht von unserer Dachterrasse zu genießen und durch die Straßen der Stadt zu spazieren.
Aufgrund der anstehenden Wahlen und der Unzufriedenheit der Bolivianer finden derzeit viele Kundgebungen, Demonstrationen und – für uns etwas ärgerlich – Straßenblockaden statt. Wir hoffen sehr, gut zu unserem nächsten Stopp Uyuni zu kommen, weil wir schon von einigen Touristen gehört haben, dass Sie mitsamt Gepäck Kilometerweit laufen mussten. Wir reisen am Sonntag weiter, da sollen die Highways angeblich frei sein. Dafür wird in der Stadt selbst fleißig demonstriert. In Bolivien schaut das so aus, dass man mit der ganzen Familie raus geht, bei fröhlicher Musik feiert, isst und trinkt und gemeinsam Spaß hat. Die Straßen werden mit Seilen gesperrt, und die ganze Stadt steht still. Also müssen wir mit unserem Gepäck zu Fuß zum Busbahnhof … eigentlich kein großes Problem, wenn das Wetter nicht urplötzlich von Sonnenschein zu SCHNEEFALL umgeschwenkt wäre! Ja, kein Scherz, 10 Minuten bevor wir aufbrechen wollten, hat es einfach zu Schneien begonnen. Wir können es nicht fassen! Soll das ein schlechter Scherz sein? 30 Minuten später war der ganze Zauber vorbei und wir sind im T-Shirt durch die feiernde Meute zum Busbahnhof gelaufen. Einfach verrückt.
[Wir sind wohl offensichtlich schon zu lage in warmen Gefilden unterwegs, weil wir uns darüber gestritten haben, ob das nun Schnee, Schneeregen oder Graupel war (Anm. Eva: es war definitiv Schnee!!!). ]
Um eines noch vorweg zu nehmen: wir sind ohne Probleme in Uyuni angekommen, war wohl doch kein schlechtes Omen 😉
12.10.2019 – 13.10.2019
Gibts nicht! Jetzt habt ihr vor uns den ersten Schnee gesehen!
Ja krass oder? Vlt sollte man dazu sagen, dass wir auf über 4000m Seehöhe waren…
Vom überraschenden Wetterumschwung und dem damit verbundenen Temperatursturz hat schon die „Tante im Busch“ erzählt!
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